Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, dass Immobilieneigentümer*innen dazu neigen, den Wert ihrer Immobilie zu überschätzen. Der Grund dafür liegt sehr oft in der emotionalen Bindung: Eigentümer*innen, die ihre Immobilie sehr lange selbst bewohnt haben, verbinden persönliche Erinnerungen und Erlebnisse mit der Immobilie. Verständlich, denn im Laufe der Jahre spielt sich eine Menge Leben in so einem Haus ab: Es ist der Ort, an dem Kinder großgezogen, Familienfeste gefeiert und viele glückliche Momente erlebt wurden. Das erhöht den subjektiven Wert enorm.
Häufig überschätzt werden außerdem Investitionen und Mühen, die in Renovierungen und individuelle Verbesserungen gesteckt wurden, obwohl diese den Marktwert nicht immer in gleichem Maße steigern.
Oft wird der Wert der eigenen Immobilie auch anhand von Höchstpreisen ähnlicher Objekte in der Nachbarschaft bemessen, ohne dass spezifische Unterschiede berücksichtigt werden. Und auch mangelnde Kenntnis aktueller Markttrends und wirtschaftliche Bedingungen, die den Immobilienwert beeinflussen, sind oft ein Problem. Die Folge eines solchen Missverhältnisses zwischen emotionaler Einschätzung und tatsächlichem Wert sind nur allzu oft überhöhte Preisvorstellungen, welche wiederum zu verlängerten Verkaufszeiten führen oder einen erfolgreichen Verkauf ganz verhindern.